Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Studio

Vor wenigen Jahrzehnten war der Begriff Logistikimmobilie noch nahezu unbekannt. Heutzutage ist der Logistikimmobilienmarkt jedoch stark gewachsen und hat an Bedeutung gewonnen. Logistikimmobilien sind nun eine wichtige Assetklasse und prägen zunehmend die Stadtränder und -eingänge. Die starke Nachfrage nach "Big Boxes" für Lagerung und Warenumschlag macht die Logistikbranche zum größten gewerblichen Flächenverbraucher in vielen Regionen (Busch 2021). Angesichts dieser Entwicklung ist eine intensivere architektonische Auseinandersetzung dringend erforderlich. Obwohl Logistikimmobilien durch funktionale Zwänge und Vorgaben eingeschränkt sind, sind sie in vielen Gestaltungsbereichen offen und flexibel (Busch, Sikorski 2007). Angesichts sich ändernder Rahmenbedingungen wird auch intensiv diskutiert, wie zukünftige Logistikimmobilien aussehen sollen, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und Mehrgeschossigkeit. Neue Prototypen für zukunftsfähige Logistikimmobilien sind dringend erforderlich und diese Aufgabe sollte nicht allein den technischen Fachplanern überlassen werden. Im Rahmen des STUDIOs setzen wir uns in diesem Semester mit dieser Aufgabe auseinander, indem wir universell umsetzbare Prototypen entwickeln. Dabei arbeiten wir eng mit zwei Praxispartnern zusammen; dem britischen Unternehmen SEGRO, einem führenden Betreiber von Logistik- und Gewerbeparks, sowie der Deutschen Logistik Holding (DLH).

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Die zentrale Innenstadt als Einkaufsbereich für die ganze Stadt steckt in einer Krise, mit Insolvenzen großer Einzelhandelsketten und einem Verlust ihrer Funktion als soziales Zentrum. In Wuppertal sind sowohl Barmen als auch Elberfeld von diesem Problem betroffen. Ein Zwischenraum zwischen den beiden Stadtteilen, die als "InnenBandStadt" bezeichnet wird, bietet Chancen für eine Transformation. Stadtentwicklungsthemen wie Mobilitätswende, Klimawandel, und soziale Gerechtigkeit sind hier zentral. Das Konzept der 15- Minuten- Stadt, in der alles zu Fuß erreichbar ist, wird erforscht. Wuppertal hat günstige Voraussetzungen für eine solche Stadt. Es gibt jedoch auch Leerstände und untergenutzte Flächen. Die Frage ist, ob die InnenBandStadt zu einem neuen, vielseitigen Stadttypus werden kann. Die Stadt hat Fördermittel für die Entwicklung dieses Gebiets erhalten. In diesem Studio wird überlegt, wie die InnenBandStadt zu einem zukunftsfähigen, multifunktionalen Stadtviertel umgestaltet werden kann, unter Berücksichtigung von Themen wie der 15- Minuten- Stadt, Klimagerechtigkeit, Mobilitätswende und integrierten Immobilienkonzepten. 

Der Handel befindet sich im Wandel, insbesondere durch das rasante Wachstum des Onlinehandels. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die traditionellen Einzelhandelslagen in den Innenstädten, die mit Leerständen und einem Verlust ihrer sozialen Funktion zu kämpfen haben. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend beschleunigt. Die Frage ist, wie diese Lücke durch neue Nutzungen gefüllt werden kann. Städte wie Essen benötigen Konzepte für die Transformation ihrer Innenstädte, um den veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies erfordert proaktive Ansätze und Visionen für zukünftige architektonishce und räumliche Lösungen. Das Wissensnetzwerk Stadt und Handel identifiziert Themen wie Verantwortung, Digitalisierung und Multifunktionalität als wichtig. Das Studio IP& ES erstreckt sich über zwei Semester und zielt darauf ab, innovative Pilotprojekte für die Stadtentwicklung zu entwickeln. Im ersten Semester wird umfangreich rechercheirt und Wissen zu den Herauforderungen und Möglichkeiten der Transformation in Innenstädten gesammelt. Anschließend werden interdisziplinäre Workshops besucht und eine Exkursion in den Untersuchungsraum durchgeführt. Teams werden gebildet, um Zukunftsvisionen zu entwickeln und ein ganzheitliches Konzept für die Innenstadt von Essen zu erarbeiten, das am Ende des Semesters präsentiert wird. Die besten Konzepte haben die Chance auf Auszeichnungen und Preisgelder. 

Die Arbeitswelt wandelt sich durch Digitalisierung und Globalisierung. Coworking, ein flexibles Arbeitsmodell, hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen und breitet sich sogar in ländlichen Gebieten aus. Das Studio IP und ES widmet sich in zwei Semestern der Forschung und Entwicklung von Innovativen Coworking- Konzepten. Das erste Semester dient dem Verständnis von Coworking und Erfolgskriterien . Im zweiten Semester werden Nutzerbefragungen durchgeführt und Konzepte für städtische und ländliche Standorte erarbeitet, wobei agile Methoden und Kreativitätstechniken angewendet werden. Ziel ist es, tragfähige und innovative Coworking- Ideen zu präsentieren. 

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland, sowohl kleinere Geschäfte als auch Innenstadtläden, steht nicht erst seit der Corona-Pandemie unter Druck. Der Online- Handel wächst dynamisch, was zu einem Umsatzrückgang im stationären Einzelhandel führt. Die Digitalisierung des Einzelhandels wird empfohlen, um sich anzupassen. 

Die Herausforderung besteht darin, ein innovatives Bau- und Nutzungskonzept für die Weiterentwicklung des Fachmarktzentrums an der Steinbecker Meile in Wuppertal zu gestalten. Dieser Standort ist repräsentativ für traditionelle Fachmarktcluster, die hauptsächlich auf Autofahrer ausgerichtet sind. Es ergeben sich verschiedene Fragestellungen bezüglich der zukünftigen Nutzung und Gestaltung des Areals, darunter das Einkaufserlebnis, der Bedarf an Fachmärkten, mögliche Baukonzepte, die Transformation in ein städtisches Quartier und Überlegungen zur Mobilität.

Im ersten Semester wird ein Konzept für einen Teil des Standortes entwickelt, um als Impulsgeber für die gesamte Transformation zu dienen. Das zweite Semester konzentriert sich auf die Quartiersentwicklung. 

Das Studio Immobilienwirtschaft und Projektentwicklung ist im Forschungsprojekt "CUBITY- Plus Energy and Modular Future Student Living" des Lehrstuhls Ökonomie des Planens und Bauens involviert. Das Projekt zielt darauf ab, innovative Nachverdichtungskonzepte für das studentische Wohnen zu entwickeln. CUBITY wurde erstmals 2014 im Rahmen des Solar Decathlon in Versailles von der TU- Darmstadt konzipiert und in Frankfurt 2016 gebaut. Es wurde intensiv auf Energieeffzienz und sozialwissenschaftlicher Ebene erforscht. Die aktuelle Phase des Projekts widmet sich der Untersuchung von Marktpotenzialen für CUBITY.

CUBITY wurde entwickelt, um zukunftsweisende Konzepte für studentisches Wohnen zu erforschen, angesichts des ernsten Problems des Wohnraummangels für Studierende in europäischen Universitätsstädten. Das Projekt strebt an, wie ein studentisches Wohnhaus im Plusenergiestandard gestaltet werden kann und dabei Modularität, Mobilität, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffiziens berücksichtigt. Dies stellt eine bedeutende architektonische Herausforderung dar, die sowohl ökonomische als auch sozialgesellschaftliche Fragen aufwirft. 

Die Schraubenfabrik in Neuss, gegründet 1876, blieb trotz der städtebaulichen Veränderungen in ihrer Umgebung nahezu unverändert. Nach der Insolvenz und Schließung des Werks im Jahr 2015 gibt es Pläne für eine nachhaltige Umgestaltung des 100.000 Quadratmeter großen Areals in ein gemischtes Quartier. Ein städtebaulicher Wettbewerb wurde abgehalten, um in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuss das Grundstück in ein gemischtes Quartier umzuwandeln. Das Ziel war, das vorhandene urbane Gebiet angemessen und nachhaltig umzunutzen, wobei neuer Wohnraum, Nahversorgung, Hotel, Dienstleistungen, soziale Infrastruktur und Gewerbe in die bestehende Umgebung integriert werden sollten. Der Gewinner des Wettbewerbs ist das Büro "konraht und wennemar, architekten ingenieure" aus Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit "FSWLA Landschaftsarchitektur". Ihr Konzept sieht die Erhaltung und Integration bestehender Handwerksbetriebe vor, um die alten und neuen Elemente harmonisch zu verbinden. 

Im Wintersemester wird das Studio Immobilienwirtschaft und Projektentwicklung in das Forschungsprojekt "GiS" (Gewerbe in Stadt) des Lehrstuhls Ökonomie des Planens und Bauens eingebunden. Das Besondere an diesem Forschungsprojekt ist der starke Praxisbezug. Es beinhaltet empirishce Analysen, theoretische Untersuchungen und die Iniitierung eines Pilotprojekts. Das Studio- Team wird das Pilotprojekt vorbereiten. Die Aufgabe besteht darin, ein Bau- und Nutzungskonzept für zwei innerstädtische Bestandsliegenschaften in Wuppertal- Heckinghausen zu entwickeln, auf denen urbane Produktion möglich ist. Diese Liegenschaften gehören derzeit der Herberts Industrieglas GmbH& Co KG, die ihren Standort am Jahresende aufgeben wird. 

Das ehemalige Rautenstrauch Joest Museum in der Kölner Südstadt wurde in den Jahren 1904-1906 als Museum für Völkerkunde entworfen. In den 1940er Jahren wurde die Beletage des Gebäudes als Kammerspielsaal genutzt. Im Krieg wurde ein Teil des Gebäudes zerstört, und das Museum wurde 1067 wiedereröffnet. Später, nach einem Hochwassereinbruch im Jahr 1995 wurde das Museum an einen neuen Standort verlegt, und das alte Gebäude am Ubierring 45 steht seitdem leer. Jetzt soll das Gebäude für eine neue Nutzung umgebaut werden. Es gibt einen Wettbewerb,bei dem verschiedene Teams (Konkurrenten) Konzepte für den Umbau und die zukünftigte Nutzung entwickeln sollen. 

Das Planungsgebiet "Central" liegt im Herzen von Solingen Gräfrath und ist ein wichtiger Schnittpunkt zwischen verschiedenen Stadtteilen. Früher ein Nahversorgungszentrum, leiden viele Gebäude heute unter Leerstand aufgrund wirtschaftlichen Wandels. Die Stadtentwicklung hat großes Interesse an der Aufwertung des Gebiets, und es gab bereits Bürgerbeteiligungsveranstaltungen. In diesem Semester wird ein Studio die Entwicklung des "Central"- Gebiets untersuchen und Ansätze entwickeln, um Leerstände zu beseitigen, Brachflächen zu nutzen und den öffentlichen Raum zu verbessern, unter Berücksichtigung der Eigentümerinteressen und der Schaffung von funktionalen und gestalterischen Verbesserungen. 

Der Mirker Bahnhof wurde 1882 in Elberfeld (heute Teil von Wuppertal) gebaut und zog viele Firmen in die wachsende Stadt. In den letzten Jahren wurde das leerstehende Bahnhofsgebäude und sein Umfeld als "Utopiastadt" revitalisiert. Dieser Ort dient als zentraler Anlaufpunkt für kreative Stadtentwicklung und Kultur- und Kreativwirtschaft. "Utopiastadt" wird als ein Ort betrachtet, an dem an gesellschaftlichen Utopien gearbeitet wird, und der Bahnhof wird zum Stadtlabor für Stadtutopien von morgen. Gegenüber dem Kulturzentrum Mirker Bahnhof steht ein 57 800 m² großes Gelände zum Verkauf. Die Herausforderung besteht darin, eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zu fördern, ohne die wirtschaftliche Machbarkeit aus den Augen zu verlieren. Ein ausgewogenes Bau- und Nutzungskonzept soll diesen Spannungsbogen zwischen Gemeinwohl und Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. 

Im Rahmen dieses Research-studios werden sich die Studierenden mit der Frage beschäftigen, wie die Situation der Lokalen Ökonomie und der Raumunternehmer in Wuppertal Elberfeld einzuschätzen ist und was dies für die Entwicklung eines raumunternehmerischen Nutzungskonzeptes für die ELBA Hallen in der Moritzstraße bedeuten könnte.

In der Nähe des Essener Hauptbahnhofs wird das Gelände der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) bis 2019 frei. Dies bietet die Gelegenheit für eine Neugestaltung des zentral gelegegenen Gebiets, die eine Umbruchphase in der Stadtentwicklung einleiten kann. Die Forschungsaufgabe besteht darin, neue Entwicklungsimpulse und Ideen für das urbane Zeitalter zu finden. Gesucht werden städtebauliche und nutzungsbezogene Vorschläge, die die vorhandenen Potenziale nutzen, kreative Nutzungsideen fördern und urbanes Leben, Arbeiten und Wohnen in hoher Qualität ermöglichen. Dabei spielen Innenentwicklung, Revitalisierung, Urban Manufacterig und Share Economy eine Rolle. Es wird angestrebt, dass die Masterstudierenden ihre Arbeit im Studio mit einem Entwurf im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs kombinieren, um Synergien und Erfahrungen zu nutzen. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über 41 Hektar im Westen des Essener Hauptbahnhofs und umfasst auch ein Quartier von 82 Hektar als räumlichen Fokus für Analysen auf Mikro-Ebene.

Im Rahmen dieses Research-studios werden sich die Studierenden mit der Frage beschäftigen, welche Potentiale für das Wohnen durch Nachverdichtung innerhalb der Stadt Köln noch bestehen. Diese Frage soll exemplarisch für einzelne Stadträume (Quartiere) bearbeitet werden und die Ergebnisse am Ende in ihrer Bedeutung für die Gesamtstadt grob eingeschätzt werden.

Die konkrete Projektaufgabe für den 4. REAL ESTATE AWARD am Flughafen München bezieht sich auf das Gelände der AirSite Nord des Flughafens. Das Ziel ist es, dieses Areal attraktiver für Passagiere, Kunden und Besucher zu gestalten und die Qualitätsansprüche des Gesamtkonzepts des Flughafens München fortzuführen. Studierende des Bauingenieurwesens bilden Teams, die an diesem Wettbewerb teilnehmen, um innovative und praktikable Lösungen für dieses reale Projekt zu entwickeln. 

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